Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
veröffentlicht: 2014-01-28T16:00:00+00:00


Bauchschmerzen namens Lollo

„Wir haben eine einzige Siegerin“, rief Fräulein Hegemann. „Der Bonus von 25 Punkten geht an Lieselotte Schroll aus Österreich!“ Lilo machte vor Freude einen Luftsprung. Die anderen applaudierten schwach und warfen dem Mädchen neidische Blicke zu. „Damit liegen in der Gruppe vier Klara und Lieselotte mit gleichem Punktestand auf Platz eins!“

Axel und Dominik stimmten ein wildes Indianergeheul an und gratulierten ihrer Freundin.

„Ich danke im Namen von SEBOPLAN für euren Besuch, beglückwünsche die Gewinnerin, der die Mischung geglückt ist, und wünsche euch noch weiterhin Erfolg und Freude beim Wettstreit ,Superhirn’!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Dr. Susanna Selzer von den Jungen und Mädchen und widmete sich wieder ihrer Arbeit.

„Abfahrt! Bitte alle zurück zum Bus und einsteigen“, rief Fräulein Hegemann und trieb die Jugendlichen vor sich her. Mit hängendem Kopf und tieftrauriger Miene kam Poppi um die Ecke und schloß sich der Gruppe an. „Alles wieder in Ordnung?“ erkundigte sich die Erzieherin.

Poppi nickte. „Aber ich bin traurig, daß ich den Kirschensaft nicht geschafft habe“, meinte das Mädchen und schluchzte leise.

Lilo traute ihren Ohren nicht. Was war in Poppi gefahren? Von dieser Seite kannte sie ihre Freundin nicht. Normalerweise war Poppi nicht im geringsten ehrgeizig.

Nach einem kleinen Mittagessen, bei dem Poppi im Bus geblieben war, ging es ins Phantasialand, das in der Nähe von Köln lag.

Unterwegs verzog Poppi immer wieder das Gesicht und schnitt wilde Grimassen. Einige Male hatte Lilo, die neben ihr saß, das Gefühl, sie müsse sich übergeben. „Nein, nein, ist schon gut“, meinte ihre Freundin dann jedesmal und lächelte verlegen. Trotzdem hielt sie die ganze Zeit die Hände auf den Bauch gepreßt und blickte ziemlich hilflos und verängstigt um sich.

„Das Phantasialand gilt als der größte Vergnügungspark Europas“, berichtete Fräulein Hegemann. „Ich habe es noch nie nachgemessen, aber Spaß in jeder Menge ist euch garantiert. Eigentlich ist das Abenteuer-Paradies seit gestern geschlossen, doch für euch wurde eine Ausnahme gemacht. Ihr könnt euch nach Herzenslust und kostenlos vergnügen!“

Viele der Kids, die zum „Superhirn“-Bewerb gekommen waren, nahmen diese Meldung äußerst gelassen hin. Sie schienen weder Spaß noch Freude zu kennen. Fast ein wenig gelangweilt kletterten sie aus dem Bus und betraten das Freizeit-Eldorado.

„Ich... warte hier“, piepste Poppi. Lieselotte war nun wirklich besorgt. „Willst du nicht ein wenig mitkommen? Ich begleite dich auch zum Bus zurück, wenn es dir nicht gut geht. Aber ein bißchen Ablenkung schadet bestimmt nicht!“

„Nein... danke!“ flötete Poppi und verkroch sich in ihrer Jacke, um zu schlafen. Kopfschüttelnd ließ ihr Lieselotte ihren Willen.

Die drei Stunden, die den Jugendlichen im Phantasialand zur Verfügung standen, verflogen sehr schnell. Lilo, Axel und Dominik besuchten die Western-Stadt, unternahmen eine Wikingerboot-Fahrt, wurden auf der Wildwasserbahn naß und bestaunten die fernöstlichen Gebäude in China-Town.

Auf dem Rückweg zum Bus packte Lieselotte ihren Knickerbocker-Kumpel Axel plötzlich am Arm und hielt ihn fest. „Du“, keuchte sie, „Es ist nur eine Idee, aber vielleicht ist das Geisterschiff ein Werbegag von Phantasialand? Die Zeitungen sind voll davon, viele Leute reden darüber, und im Prinzip ist das Schiff genauso ein Trick wie all die anderen Abenteuer, die man hier erleben kann.



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